Interview mit der Amnesty AG

Anlässlich dem 60. Geburtstag von Amnesty haben wir mit drei sehr engagierten Mitgliedern der Amnesty AG unserer Schule, Charlotte (J1), Henrike (J1) und Sarah (J1), gesprochen. 

Wie seid ihr zu der AG gekommen und wieso habt ihr euch dazu entschlossen
mitzumachen?
Die meisten von uns wurden von Herrn Rabeneck oder Frau Thomas persönlich angesprochen, ob sie nicht mal Lust hätten bei einem Treffen der AG vorbeizuschauen. Anfangs wussten wir nicht, was uns erwartet, aber nachdem wir nach einiger Zeit einen besseren Einblick in Amnesty International generell und die genauen Aktionen bekommen haben, war es klar, dass jedes einzelne Mitglied benötigt, aber auch einfach willkommen ist.

Wie viel bedeutet euch diese Arbeit?
Sehr viel, da wir mit unserer Arbeit das Leben eines Menschen verändern können. Für uns ist es ein kleiner Aufwand, aber für die Betroffenen hat es meist eine große Wirkung. Wir führen hier ein sehr privilegiertes Leben und es ist schrecklich zu sehen, mit was viele Menschen überall auf der Welt zu kämpfen haben. Wenn wir einen kleinen Teil für das Wohl anderer Menschen beitragen können, dann erfüllt uns das mit Stolz und sehr viel Freude!

Denkt ihr, ihr könnt wirklich etwas verändern mit der AG?
Ja, vor allem bei den Unterschriftenaktionen am Schulfest sammeln wir um die 300 Unterschriften, was im Einzelfall sehr entscheidend sein kann. Bei den Aktionen von Amnesty
ist jeder Beitrag enorm wichtig und hilft am Ende mehr als man zuerst annehmen würde. Auch wenn wir vielleicht nur einen kleinen Teil verändern können, ist das sehr viel wert.

Bringt die AG „Pluspunkte“ bei Herrn Rabeneck?
„Pluspunkte“ bezüglich Noten gibt es nicht und sollte auch niemals der Ansporn sein, unserer AG beizutreten. Herr Rabeneck und Frau Thomas bekommen lediglich einen Einblick in die persönlichen Ansichten zu verschiedenen Themen. Ob das letztendlich irgendwelche positiven Auswirkungen auf die Noten hat, bezweifeln wir. Wenn ihr eure Noten bei Herrn Rabeneck verbessern wollt, dann ist der Eintritt bei unserer AG nicht der richtige Weg… Lernen würde da eher helfen!

Wie viele aktive Mitglieder habt ihr in der AG?
Nachdem letztes Jahr viele unserer Mitglieder ihr Abitur gemacht haben, sind wir aktuell nur noch um die 6 Leute in unserer AG.

Wie viel Arbeitsaufwand bereit euch die AG?
Unterschiedlich. Insgesamt ist es von einem selbst abhängig, wie viel Zeit man in die AG investiert. Aufgrund der Pandemie können wir uns leider nicht wie üblich pro Monat mind. ein Mal treffen. Dort kann man sich individuell entscheiden, wie viele Aufgaben man übernehmen möchte. Im Gegensatz zu anderen AGs sind die Termine, an denen wir uns treffen, aber nicht so verbindlich, wie man es ansonsten kennt.

Konntet ihr während den Lockdowns etwas machen? Wenn ja, was und wie?
Leider nein, da wir auf die Zusammenarbeit mit anderen Menschen angewiesen sind, welche allerdings stark eingeschränkt ist. Nur am Anfang dieses Schuljahres war eine klasseninterne Unterschriftenaktion möglich. Wir haben natürlich auch versucht, weiterhin im Foyer mit
unserer Stellwand präsent zu sein, um auf dringende Fälle und Infos aufmerksam zu machen.

Welches Projekt liegt euch am meisten am Herzen?
Jede einzelne Unterschriftenaktion, da man sieht, wie viel man mit diesen bei dem einzelnen Menschen bewirken kann. Beispielweise, wenn er dank allen weltweit eingesammelten Unterschriften freigelassen wird, anstatt den Rest seines Lebens im Gefängnis zu verbringen.

Unterstützt ihr die Amnesty auch außerhalb der Schule?
Wir versuchen natürlich, soweit es geht und unser Rahmen es zulässt, Amnesty zu unterstützen. Unter anderem sind wir 2018, als das 70-jährige Jubiläum der Menschenrechte gefeiert wurde, gemeinsam zum Amnesty Bus gegangen, der zu dem Zeitpunkt in Karlsruhe war, und haben die Mitglieder unterstützt. Man muss aber an dieser Stelle auch sagen, dass wir Amnesty natürlich sehr mit unserer AG, die teilweise auch außerhalb der Schule stattfindet, unterstützen.

Habt ihr vor auch nach der Schule für Amnesty aktiv zu sein?
Mitglied bei Amnesty werden wir definitiv bleiben. Mal schauen, was die Zeit dann bringt. Allgemein ist uns der Einsatz für Gerechtigkeit und für die Einhaltung der Menschenrechte, wenn auch nicht direkt bei Amnesty, sehr wichtig.

Gibt es eine Aktion, auf die ihr besonders stolz seid?
Durch unseren Stop-Motion Film über eins der Grundgesetze haben wir den Zivilcourage Preis gewonnen, mit dem wir unsere 2-tägige Fahrt nach Brüssel ins Europaparlament finanzieren konnten. Darauf sind wir natürlich stolz, weil sich unsere Arbeit hier auch
ausgezahlt hat.

Andere Menschen sollten sich auch bei Amnesty engagieren, weil…
…es nicht selbstverständlich ist, dass es einem so gut geht wie uns. Weltweit werden in vielen
Ländern unschuldige Menschen verfolgt, weil sie -zum Teil für uns- alltägliche Dinge tun.
Wir haben zum Glück die Möglichkeit, uns für diese Menschen einzusetzen. Diese
Möglichkeit sollten wir nutzen, um gemeinsam etwas zu verändern!

 

Vielen Danke an Charlotte, Henrike und Sarah, dass Ihr Euch Zeit für unsere Fragen genommen habt!

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