Die 6. Masterclass des ZKM
Die Masterclass am ZKM ist ein Förderungsprogramm für kunstinteressierte Jugendliche, das in Zusammenarbeit mit der Fördergesellschaft ZKM, der Hochschule für Gestaltung (HfG) und der Gunther-Schroff-Stiftung 2014 entstanden ist. Etwa fünf bis sieben Stipendiat|innen erhalten dabei ein Jahr lang die Möglichkeit, an Workshops teilzunehmen, mit Künstlern des ZKM zu arbeiten und mit Hilfe eines Mentors ein eigenes Kunstwerk auszustellen. Letztes Jahr wurde auch ich in die Masterclass aufgenommen und habe viele positive Erfahrungen und Erlebnisse gesammelt. Wir hatten besonders viel Glück, dass wir mit der brasilianischen Künstlerin und Professorin Aline Couri zusammenarbeiten konnten, die uns ihre Werke aus Rio De Janeiro vorstellte und uns einiges über die Geschichte der Kunst in Brasilien vermittelte. An den Wochenenden im Frühjahr fingen die Workshops mit den Künstlern des ZKM an. Der Fotograf Elias Siebert zeigte uns, wie wir mit manuellen Einstellungen und echtem Filmmaterial umgehen konnten und wir erstellten einige interessante Fotografien, in denen wir mit Langzeitbelichtung experimentierten. Der Medienkünstler Yannick Hofmann übte mit uns in einem Soundworkshop, wie wir Umgebungsgeräusche digital aufzeichnen und mit der Software Audacity Soundlandschaften erzeugen konnten. Er half uns auch bei einem Projekt, für das wir einen Raum von verschiedenen Seiten mit Aufnahmen beschallten, die sich interaktiv veränderten, wenn wir durch den Raum gingen. Im Sommer lernten wir den Umgang mit professionellem Filmequipment bei Andreas Brehmer kennen. Seine kunsthistorischen und philosophischen Exkurse erleichterten uns das Identifizieren eines eigenen Themas für die Ausstellung. Die ausbrechende Corona-Pandemie im Frühjahr machte uns einen Strich durch die Rechnung: Es wurde schnell klar, dass die Vernissage nicht wie üblich verlaufen würde. Mit der Projektleiterin der Masterclass Sabine Faller erarbeiteten wir ein digitales Konzept für unsere Kunstwerke. In den letzten Wochen vor der Eröffnung arbeiteten wir fast täglich an unserer Webseite, in der jeder einen eigenen Bereich für seine Arbeiten bekam. Der Leitspruch von Peter Weibel – Art has no weekend – war hier sehr zutreffend. Am 8. August 2020 war es dann so weit: In einem zwei Stunden langen Livestream eröffneten wir die Ausstellung der 6. Masterclass des ZKM. Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr Euch gerne unter https://masterclass.zkm.de/ ansehen.

In meinem Projekt: –What else? I’m lovin‘ it- beschäftige ich mich mit dem Überfluss in unserer Konsumgesellschaft und den psychologischen Ursachen für Markenliebe und Kaufverhalten.
Das Glas Wasser schmeckt im Laden besser
Wusste gar nicht, dass man das hier angeboten bekommt
Authentisch
So wie der Slogan der Marke
Vorne an der Theke reißen sich 3 Personen
um den letzten Kaffeebecher der limitierten Edition
Tja, Pech gehabt, ich war schneller
Als ich die Mail über das neue Produkt gelesen habe, bin ich sofort hergekommen
Ich will mir gar nicht vorstellen, wie grausam es sich wohl anfühlen muss,
eine von den Personen zu sein, die jetzt leer ausgeht
Da wartet man 3 Monate
und dann ist die ganze Kollektion innerhalb weniger Stunden ausverkauft
Ich trinke das Glas aus und drücke es einem Verkäufer in die Hand
Gut angezogen sind die hier, der Laden hat mir schon immer gefallen
Aber das nächste Mal nehme ich Tee, wenn sie schon so freundlich fragen
Die Kassiererin wartet darauf, dass ich mit der Karte zahle,
irritiert gucke ich sie an, nehme mein Handy und klicke auf Apple Pay
in welchem Jahrhundert lebt die denn?
