Wer hat noch nicht von Hercules, von den Irrfahrten des Odysseus, vom Kampf um Troia gehört? Ich möchte hier etwas ganz anderes vorstellen: Geschichten die ganz normale Sachen erklären, aber früher sehr nützlich waren. Manchmal ist es noch heute der Fall, ein gutes Beispiel dafür ist der Olivenbaum:
Als Athen, die heutige Hauptstadt Griechenlands, vor ca. 3000 Jahren gegründet wurde, musste einer der zwölf Götter des Olymps die Stadt bewachen. Poseidon, Gott der Meere, und Athene, Göttin des Krieges und der Arbeit, wollten beide die Stadt bewachen und konkurrierten. Der König Athens, Kekrops, der halb Mensch und halb Schlange war, wollte einem Krieg zwischen den beiden Gottheiten ausweichen und schlug deshalb ein Wettbewerb vor: Beide Götter würden der Stadt ein Geschenk machen, und die Bürger würden entscheiden, welches am besten ist. Der Gewinner würde die Stadt für sich bekommen. Poseidon fing an: Mit seinem Dreizack schlug er auf das Wasser ein und ein Pferd entstand aus dem so gebildeten Schaum. Athene hingegen spuckte auf die Erde und ein kleiner Baum kroch aus der Erde heraus: ein Olivenbaum. Die Bewohner Athens erkannten schnell die finanzielle Kraft der Oliven und wählten Athene als Siegerin. Um Poseidon nicht noch mehr gegen die Stadt aufzustehen, wurde die Akropolis ihm selbst und Athene geweiht. Die Oliven aus Griechenland sind noch heute bekannt.
Eine andere Geschichte ist die von Arachne und Athene, die erklärt, dass die Götter allmächtig sind:
Arachne war eine hervorragende Weberin. Zurzeit war weben eine sehr lange und aufwendige Arbeit, denn man musste Millionen von Fäden kreuzen und ordnen. Deshalb waren Klamotten vor 3000 Jahren ziemlich teuer. Arachne aber machte ein Kleid oder eine Tunika in Rekordzeit fertig. Sie hatte Bewunderer, die jeden Tag an ihrer Hütte standen, in der Hoffnung, eine ihrer wunderschönen Werke zu bekommen. Sie behauptete sogar, sie könne besser weben als Athene selbst, die die Göttin der Arbeit (und damit auch des Webens) war. Diese kam vom Olymp herunter und beide fingen an, eine Tapisserie zu machen. Wie man es sich denken kann, waren beide Werke perfekt, und Athene sah, dass Arachne wie behauptet besser ist als sie selbst. Sie schlug auf Arachne ein und ihre Bewunderer lachten sie aus. Arachne, gedemütigt, hängte sich auf. Athene wollte ein solches Talent nicht verschwenden und verwandelte Arachne deshalb in eine unsterbliche Spinne, damit sie ewig weben kann. Deshalb werden Spinnen auch Arachniden genannt.